Buslärm beim Lernen? Für den Stadtrat Chemnitz anscheinend eine super Idee!
In der letzten Stadtratssitzung am 31.03.2021 wurde der Doppelhaushalt der Stadt Chemnitz verabschiedet – mit folgenschweren Konsequenzen für die Student*innen der TU Chemnitz.
Mit der neuen modernen Universitätsbibliothek sollte das studentische Leben im Innenstadtbereich gestärkt werden. Auch die angrenzende Fläche auf der sich derzeit der Zentrale Omnibusbahnhof befindet, sollte dafür umgestaltet werden und war eigentlich der TU Chemnitz bereits zur Nutzung zugesagt. Schon 2013 wurden hierfür Pläne angefertigt, wie der freigewordene Raum in eine attraktive, die Universitätsbibliothek ergänzende Park- und Gebäudelandschaft umgewandelt werden sollte. Dadurch, dass dies der TU Chemnitz nun langfristig verwehrt wird, wird auch die Studentenschaft maßgeblich darunter leiden. Die insgesamte Lernatmosphäre wird weiterhin durch die 40.000 Busse und rund zwei Millionen Reisenden pro Jahr laut und unruhig bleiben. Dies ist ein Umstand, der aus unserer Sicht in dieser Form absolut nicht tragbar ist.
Die durch den Umzug des Zentralen Omnibusbahnhofes freigewordene Fläche hätte von der TU Chemnitz sinnvoller z.B. in Form einer neuen Innenstadtmensa und für eine parkähnliche Begegnungsfläche genutzt werden können. Ein weiterer Schlag gegen einen möglichen Innenstadtcampus, dessen Grundstein die neue Unibibliothek erfolgreich gelegt hatte, ist die Verweigerung dieses Raumes für alle Student*innen der TU Chemnitz. Auch unter Betrachtung des derzeit geringen Angebotes an Lern- und Projektflächen wurde den Student*Innen erneut die Hoffnung auf eine attraktive Lernumgebung genommen. Diesen Bedarf kann und wird die neue Unibibliothek trotz ihrer neuen Möglichkeiten nicht erfüllen können.
Im Hinblick auf den naheliegenden Brühl verbaut sich die Stadt die Möglichkeiten das umliegende Revier jünger und attraktiver zu gestalten. Denn durch die neuen Anlagen hätte der Brühl auch durch neue Student*Innen profitieren können, welche das städtische Leben dort wiederbelebt hätten. Diese Möglichkeit wurde verbaut.
Die Gelder, die für die Verlegung vorgesehen waren, erstrecken sich nun auf mehrere Kleinprojekte der Stadt. Dadurch werden nicht nur den Student*innen der TU Chemnitz angenehmere und bessere Lernbedingungen verweigert, sondern gleichzeitig wird auch für zwei Millionen Reisende ein moderner und zukunftsfähiger öffentlicher Nahverkehr unmöglich.
Aus diesem Grund fordern wir als Grüne Hochschulgruppe Chemnitz, auch im Hinblick auf Chemnitz als Kulturhauptstadt Europas 2025, den Stadtrat der Stadt Chemnitz dazu auf umgehend und zeitnah diese unverständliche Entscheidung rückgängig zu machen.
Verwandte Artikel
Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung
Einblick durch die Gleichstellungsbeauftragen Anlässlich des europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, haben wir, die Grüne Hochschulgruppe Chemnitz, einen Fragenkatalog mit wichtigen und informativen Fragen und Antworten zur…
Weiterlesen »
Hochschulpolitik für Alle!
Aufbau des Senats https://gruene-hochschulgruppe.eu/wp-content/uploads/2021/04/Interview_Sophie.mp4 Im vergangenen Herbst fanden vom 09. bis zum 12. November 2020 die Senatswahlen an der Technischen Universität Chemnitz statt. Für diese hochschulpolitisch bedeutsame Wahl hatten die…
Weiterlesen »
Pressemitteilung „Querdenken“
Seit dem Beginn des Lockdowns aufgrund der Coronapandemie im März, formieren sich immer mehr gesellschaftliche Akteure und Gruppen unter dem Sammelbegriff der „Querdenken“-Bewegung. Angesichts ihres selbstformulierten Grundsatzes der Überparteilichkeit, lässt…
Weiterlesen »